Von der Metropole zur Superstadt

Wie genau sieht eigentlich die Zukunft aus? Vor allem für eine Stadt? Oder wie es beim Symposium zur Zukunft der Stadt genauer heißt: Wie sieht Linz als Superstadt der Zukunft aus? Schon seit über zehn Jahren wird jährlich das Symposium für die Zukunftsvisionen abgehalten. Dabei geht es um angeregte Diskussionen und künstlerische Formen, die zeigen können, was alles noch möglich sein kann.

Von der Metropole zur Superstadt – Zukunftsvisionen für die Stadt Linz

Seit Anfang an schon findet diese Veranstaltung an der Kunstuniversität in Linz statt. Eine ganze Nacht lang geht es jeweils darum, welche Möglichkeiten die Zukunft für die Stadt Linz bereithält, wovon sich natürlich auch andere Orte eine Scheibe abschneiden können. Dabei werden ganz verschiedene Blickwinkel eingenommen, die die Besucher zum Denken anregen. Es geht um das Wohnen und die Musik, um Kunst und Arbeit. Über die Jahre sind dabei viele interessante Symposien entstanden. Einen Einblick zur Superstadt und wie die Zukunft der Städte werden könnte, wird in diesem Artikel geboten.

Das Symposium zur Superstadt in Linz

Ins Leben gerufen wurde diesen Symposium schon 2009 und damals wie heute ist Sabine Pollak dafür verantwortlich. Sie ist Leiterin der Abteilung für Architektur und Urbanistik an der Linzer Kunstuniversität. Das Thema der Superstadt liegt also ganz in ihrem Metier. Und daran wollte sie auch mehr als nur die Kunststudenten teilhaben lassen. Entsprechend wurde das Symposium gegründet, das mittlerweile jährlich stattfindet und meist eine ganze Nacht lang dauert. Wobei Nacht in diesem Fall Vorabend bis nach Mitternacht bedeutet. Dabei stand auch schon immer der Gegensatz von Metropole und Superstadt im Mittelpunkt. Denn eine Superstadt wird ganz anders gedacht als die klassische Metropole.

Das Symposium zur Superstadt in Linz In der Superstadt geht es nicht alleine nur um Größe und Wohnraum, sondern auch um die Qualität der Stadt. Und Sabine Pollak geht davon aus, dass Linz eine solche Stadt sein könnte. In einer solchen Stadt gibt es viele Möglichkeiten. Sie ist aufregend, sicher und vor allem auch superschön. Um von dieser Vision ein Bild zu zeichnen, versammelt man seit über zehn Jahren auf dem Symposium verschiedene Leute aus den Bereichen des Designs und des Films, der Performance und der Kunst sowie der Literatur und Architektur. Gemeinsam erarbeitet man mit Vorstellungen, Diskussionen und Installationen für die Superstadt der Zukunft.

Veranstaltet wird die Nacht stets in der Kunstuniversität von Linz, die in der Kollegiumgasse liegt. Dort findet man sich im Audimax zusammen. Der Eintritt ist immer frei, sodass jeder eingeladen ist, vorbeizukommen und Eindrücke zu gewinnen. Die Uhrzeiten variieren von Jahr zu Jahr. Manchmal wurde das Symposium auch tagsüber veranstaltet. Auf der offiziellen Webseite kann man sich entsprechend über die jährliche Veranstaltung informieren. Da aber keine Eintrittskarten gekauft werden müssen, kann man auch einfach so spontan vorbeikommen.

Inhalte und Programme des Symposiums

Was gibt es nun auf diesem Symposium zu sehen? Generell geht es immer um die Stadt und wie die Menschen darin leben, arbeiten und eben auch ihre Freizeit verbringen. Dabei ist die Stadt ein Ort der Widersprüchlichkeiten. Die Stadt offenbart so viele Möglichkeiten, gleichzeitig sorgt die Freiheit aber auch für dunkle Flecken, die vor allem in der Nacht nur schwer zu durchdringen sind. Eine Stadt ist daher auch immer etwas Mysteriöses, das es zu entdecken gilt. Auf dem Symposium behandelt man Clubs und Höhlen, Schlafzimmer und die Architektur der Stadt.

Meist beginnt ein Symposium immer mit der Eröffnungsrede. Danach hat meist Sabine Pollack das Wort und übernimmt einen eigenen Beitrag. 2016 ging es dabei zum Beispiel um Keller und Tunnel und die Architektur der Nacht. Der Philosoph und Kulturwissenschaftler Thomas Macho beschäftigte sich dagegen mit der Nacht der Liebe und der Nacht der Angst. Von Catharine Rossi wurde das Thema Design at Night: Radical Disco näher beleuchtet. Der Darkroom ist finster und daher auch ein Ort der besonderen Begegnungen. Einen näheren Blick hat darauf Katrin Köppert geworfen. Das Nachtleben hängt oft auch mit Musik zusammen, die erst am Abend ihre volle Wirkung entfaltet. Das wusste auch Wolfgang Schlag, der das in seinem Vortrag zu „Night in the City. Arbeit und Musik in der Nacht einer Großstadt“ behandelte.

Interessant sind auch immer die Installationen und Performances, die jährlich dargeboten werden und einfach so angeschaut werden können. In „Pasta so lang wie die Nacht“ ging es natürlich um kulinarische Genüsse, aber eben auch um Kunst. Immerhin kann man nicht jeden Tag eine Pasta-Performance begutachten. Interessant wurde es auch beim Bedroom Exodus, denn hier wurde ein ganzer Katalog unterschiedlicher Schlafsituation aufgestellt, was ein Forschungsprojekt von Lukas Vejnik, Florian Sammer und Jerome Becker gewesen ist.

Fazit zur Zukunftsvision der Superstadt Linz

Städte sind Orte der Begegnungen, denn hier kommen so viele Menschen wie nirgendwo sonst zusammen. Auch wenn Stadtgame nur virtuell als Stadt zu verstehen ist, trifft das auch hier zu. Schon seit der Antike waren es die Städte, in denen sehr viel passierte und der Wandel permanent spürbar war. Dabei kann man aber auch aktiv in den Prozess eingreifen. So zumindest glauben es die Macher des Symposiums „Superstadt“, das jährlich in Linz stattfindet und die Stadt auf ihre Zukunftsfähigkeit hin untersucht. Dabei soll die Superstadt sich klar von der Metropole unterscheiden, was ein Zeichen der Qualität und Schönheit ist. Philosophen und Künstler, Literaten und Architekten finden auf dem Symposium zusammen und bieten den Besuchern interessante Einblicke in ihre künstlerischen Prognosen des Morgen.

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